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Inmitten des demographischen Wandels und sich verändernder gesellschaftlicher Strukturen steigt die Bedeutung von qualifiziertem Pflegepersonal wie Krankenschwestern und Krankenpflegern kontinuierlich an.
In diesem Artikel wird ein umfassender Blick auf die Berufswelt der Krankenschwestern und Krankenpfleger geworfen. Von Gehaltsstrukturen über Arbeitsbedingungen bis hin zu Karriereperspektiven - alles wird eingehend beleuchtet.
Steigende Gehälter: Vergütung für Krankenpfleger und Krankenschwestern wird attraktiver
In den letzten Jahren ist das Gehalt in der Pflege kontinuierlich gestiegen, was einerseits auf den Personalmangel und andererseits auf die wachsende Bedeutung von Krankenschwestern, Krankenpflegern und Altenpflegefachkräften zurückzuführen ist. Diese positive Gehaltsentwicklung wird auch für die Zukunft erwartet.
Folgend sind Beispiele für Gehälter in der Pflegebranche, basierend auf dem TVöD Pflege bis März 2024 (Monatsgehalt). Die Basisentgelte in anderen Tarifverträgen unterscheiden sich nicht signifikant:
- Gehalt eines Pflegehelfers nach 3 Jahren Berufserfahrung: rund 2.800 EUR
- Gehalt einer examinierten Pflegefachkraft (Krankenpfleger, Krankenschwester, Altenpfleger) nach 3 Jahren Berufserfahrung: rund 3.450 EUR
- Gehalt einer Fachpflegekraft nach Fachweiterbildung und 3 Jahren Berufserfahrung: rund 4.000 EUR
- Gehalt einer Stationsleitung nach 3 Jahren Berufserfahrung: rund 4.650 EUR
- Gehalt einer Stationsleitung mit Fachweiterbildung nach 3 Jahren Berufserfahrung: rund 5.000 EUR
- Gehalt einer Pflegedienstleitung nach 3 Jahren Berufserfahrung: rund 5.200 EUR
Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Zahlen Basisgehälter darstellen. Durch zusätzliche Leistungen wie Bereitschafts- und Wochenendedienst sowie Überstunden und Zuschläge kann das tatsächliche monatliche Entgelt um 20-30% und oft auch mehr steigen.
Großer Berufszweig: Frauen dominieren die Pflegebranche
Im Arbeitsmarktbericht 2022 der Bundesagentur für Arbeit wird verzeichnet, dass in Deutschland gegenwärtig fast 1,69 Millionen Menschen in Pflegeberufen tätig sind. Dies stellt einen leichten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar. Nicht nur wegen ihrer zentralen Rolle in der Gesundheitsversorgung, sondern auch aufgrund der hohen Anzahl der Beschäftigten, zählen Pflegeberufe zu den größten Berufsgruppen überhaupt.
Über vier von fünf Personen in Pflegeberufen sind Frauen, was die starke weibliche Präsenz in diesem Bereich unterstreicht. Zudem zeigen sich interessante Trends in Bezug auf die Arbeitszeiten: Etwa 63 Prozent der weiblichen und 41 Prozent der männlichen Pflegekräfte entscheiden sich für Teilzeitarbeit.
Vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflege
Die Pflegebranche ist geprägt von vielfältigen Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. Sowohl Krankenschwestern als auch Krankenpfleger und Altenpflegefachkräfte haben die Option, sich für leitende Positionen zu qualifizieren. Dazu zählen unter anderem:
- Stations- oder Abteilungsleitung
- Pflegedienstleitung
- Wohnbereichsleitung
- Einrichtungsleitung
Gleichzeitig existieren zahlreiche fachliche Weiterbildungsangebote. Einige Beispiele hierfür sind:
- Anästhesie und Intensivpflege
- Endoskopie und Operationsdienst
- Onkologische Pflege
- Hygienefachkraft
- Case Management/Kodierfachkraft
- Psychiatrische Pflege
- Gerontopsychiatrische Pflege
Diese breitgefächerten Fortbildungsoptionen bieten Pflegefachkräften die Möglichkeit, ihre Karriere nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, sich fachlich und organisatorisch zu verbessern und somit eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen.
Pflegeberufe sind krisensicher und vielseitig
Pflegeberufe, obwohl anspruchsvoll und herausfordernd, bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer attraktiven Karrierewahl machen. Hier sind einige Schlüsselfaktoren:
Breite Auswahl an Arbeitsmöglichkeiten: Aufgrund des allgemeinen Personalmangels gibt es nahezu überall freie Stellen. Dies eröffnet Pflegefachkräften die Möglichkeit, Arbeitsort und Arbeitgeber nach ihren individuellen Präferenzen auszuwählen.
Berufliche Sicherheit: Die hohe Nachfrage nach qualifiziertem Pflegepersonal garantiert eine bemerkenswerte Arbeitsplatzsicherheit. Arbeitslosigkeit ist in diesem Bereich selten, was die Pflege zu einer stabilen Branche macht, in der Fachkräfte ihre berufliche Zukunft ohne große Bedenken planen können.
Flexible Arbeitszeitmodelle: In der Pflege sind unterschiedliche Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit, Vollzeit, Schichtarbeit oder Jobsharing möglich. Diese Flexibilität erlaubt es Pflegekräften, ihre Arbeitszeiten besser auf ihre persönlichen Bedürfnisse abzustimmen und verbessert die Work-Life-Balance. Dies macht Pflegeberufe für Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Verpflichtungen besonders attraktiv.
Zusammengefasst bietet der Pflegeberuf eine attraktive Mischung aus Flexibilität und Sicherheit. Die Fülle an verfügbaren Stellen eröffnet Pflegefachkräften die Möglichkeit, nahezu überall ihren idealen Arbeitsplatz zu finden.
Gravierender Personalmangel
Der Mangel an Pflegefachkräften in der deutschen Pflegebranche wird zunehmend akuter und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Patientenversorgung. Experten prognostizieren einen zusätzlichen Bedarf von 70.000 bis 120.000 Pflegekräften, wobei insbesondere in der Altenpflege ein akuter Mangel herrscht.
Auch das Statistische Bundesamt sieht die Dringlichkeit dieser Situation und schätzt, dass bis 2035 weitere 200.000 Pflegefachkräfte benötigt werden. Prognosen des Statistischen Bundesamtes zufolge könnte dieser Bedarf bis zum Jahr 2035 auf weitere 200.000 Krankenschwestern und Krankenpfleger ansteigen
Pflegekräfte wollen angemessene Bezahlung, mehr Kolleginnen und Kollegen und digitale Entlastung
Die Arbeitsbelastung in Gesundheitsberufen, einschließlich Ärzten, Krankenschwestern und Krankenpflegern sowie Altenpflegern, ist besorgniserregend hoch.
Eine Studie von PWC aus dem Jahr 2022 zeigt auf, dass lediglich 30% der Ärzte und Pflegekräfte davon ausgehen, ihren Beruf bis zum Renteneintritt ausüben zu können. Diese alarmierende Zahl erklärt, warum viele Pflegekräfte ihren Beruf nach nur wenigen Jahren verlassen. Zudem beklagen 72% der Ärzte und Pflegekräfte die hohe körperliche Belastung, während 50% der Gesundheitsfachkräfte den Mangel an gesellschaftlicher Anerkennung für die Pflege bemängeln.
Die 2020 vom Bundesministerium für Gesundheit beauftragte Studie zur Arbeitsplatzsituation in der Pflege weist auf gestiegene Wechselbereitschaft und gesunkene Arbeitgeberidentifikation bei Pflegekräften hin, wodurch Personalbindungsmaßnahmen an Bedeutung gewinnen.
Sie zeigt außerdem, dass neben angemessener Bezahlung und bedarfsgerechtem Personal, digitale Unterstützung, flexible Kinderbetreuung und respektvolle Arbeitsumgebung maßgeblich die Arbeitszufriedenheit beeinflussen. Es wird klar, dass ernsthafte Berücksichtigung der Pflegekräfte-Bedürfnisse und Wertschätzung ihrer Leistung unerlässlich sind, um die Arbeitsstabilität zu erhöhen und die Pflegeberufe attraktiv zu gestalten.
Debatten um die Bezeichnung „Krankenschwester"
Die traditionelle Bezeichnung Krankenschwester ist historisch verankert, wird jedoch heute oft als veraltet angesehen. In der Debatte um geschlechtsneutrale Sprache kommen immer häufiger neutrale Begriffe wie Pflegefachkraft oder geschlechtsneutrale Zusätze zum Einsatz.
Dennoch bleibt Krankenschwester eine weit verbreitete und vertraute Bezeichnung, die aufgrund des hohen Frauenanteils von über 80% in der Pflege auch ihre Berechtigung hat. Es existieren unterschiedliche Ansichten darüber, ob dieser Begriff diskriminierend oder repräsentativ für den Großteil der weiblichen Pflegekräfte ist.
Empfehlenswert ist die Verwendung von geschlechtsneutralen Formulierungen in offiziellen Kontexten und Stellenausschreibungen, um mögliche Diskriminierung zu vermeiden. Dennoch kann das Keyword Krankenschwester in Stellenausschreibungen die Sichtbarkeit erhöhen, da es das am häufigsten gesuchte Keyword auf Suchmaschinen im Vergleich zu "Gesundheits- und Krankenpfleger/-in" oder "Pflegefachkraft" ist.
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