Operationstechnische Assistenz OTA: Eine Ausbildung mit Perspektive

Operationstechnische Assistent:innen sind vor, während und nach OPs unverzichtbare Stützen für die Operateure und sorgen für einen reibungslosen Ablauf während des Eingriffs und eine bestmögliche Nachsorge.

Operationstechnische Assistenz OTA: Eine Ausbildung mit Perspektive

Die dreijährige schulische Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz, kurz auch OTA genannt, macht Sie fit für eine der anspruchsvollsten Aufgaben im pflegerischen Bereich des Gesundheitssystems. Operationstechnische Assistent:innen sind vor, während und nach OPs unverzichtbare Stützen für die Operateure und sorgen für einen reibungslosen Ablauf während des Eingriffs und eine bestmögliche Nachsorge.

Dauer und Organisation der Ausbildung

Die Ausbildung ist bundesweit einheitlich und besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. 
In der Regel wird sie in Vollzeit in drei Jahren absolviert, in Ausnahmefällen kann sie in Teilzeit in fünf Jahren absolviert werden. Sie richtet sich an medizinisch Interessierte, die mindestens einen mittleren Bildungsabschluss oder einen Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer zweijährigen Berufsausbildung vorweisen können. Darüber hinaus müssen Bewerber volljährig sein und einen Nachweis über die gesundheitliche Eignung und den vollständigen Impfschutz vorlegen. In der Ausbildung befassen sich die angehenden OTAs mit Inhalten wie wie Hygiene, Gerätekunde, Patientenbetreuung, Krisenmanagement, Management von Springertätigkeiten, Kommunikation, Teamarbeit, Lernmanagement und Rechtskunde. 

Theoretische Ausbildung

Die theoretische Ausbildung findet hauptsächlich in Berufsfachschulen statt und wird durch Praxisphasen in Krankenhäusern, Kliniken oder Operationszentren ergänzt. 

Die theoretische Ausbildung vermittelt Wissen über

  • die  Behandlung von Patient:innen vor und nach operativen Eingriffen,
  • Operationsverfahren, Abläufe und Komplikationen
  • Planung und Durchführung von Operationen
  • Handhabung von medizinischen Geräten und Instrumenten
  • Grundlagen der mediznischen Diagnostik und Überwachung während der Eingriffe
  • Organisation von Eingriffen
  • Hintergründe über rechtliche und ökonomische Zusammengänge bei Eingriffen
  • die professionelle und empathische Zusammenarbeit mit Patient:innen
  • Abläufe bei Komplikationen und Interventionen in Notsituationen
  • Grundlagen der Hygiene

Praktische Ausbildung

Die Einsatzgebiete von Operationstechnischen Assistenten und Assistentinnen sind vor allem Krankenhäuser, Fach- und Universtitätskliniken und ambulante Operationszentren. Hier findet auch die praktische Ausbildung statt.
Die praktische Ausbildung sieht Pflichteinsätze und auch ein Pflegepraktikum vor.

Während der praktischen Ausbildung können folgende Abteilungen durchlaufen werden:

  • Viszeralchirurgie
  • Unfallchirurgie oder Orthopädie
  • Gynäkologie oder Urologie
  • Ambulantes Operieren
  • Thoraxchirurgie
  • Neurochirurgie
  • HNO, Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgie
  • Augenchirurgie
  • Gefäßchirurgie
  • Operative Eingriffe bei Kindern
  • Pflegepraktikum
  • Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung
  • Anästhesie
  • Notaufnahme und Ambulanz
  • Interventionelle Funktionseinheiten 

Arbeitsalltag 

Operationstechnische Assistent:innen haben die Aufgabe, vor und nach einer Operation Patient:innen zu betreuen, die Operation bzw. den Eingriff organisatorisch vorzubereiten und den Mediziner:innen zu assistieren.

Aufgabenschwerpunkte:

  • Vorbereitung von medizinischen Eingriffen
    • Organisation, Abstimmung und Koordination der Funktionsbereiche während operativer Eingriffe
    • Organisation, Bereitstellung und Kontrolle medizinischer Geräte und Instrumente
    • Vorbereitung und Betreuung von Patient:innen vor der Operation
  • Unterstützung der Ärzt:innen-Teams während der Operation
    • Bereitstellung und Anreichen von mediznischen Materialien und Instrumenten
    • Bedienung und Überwachung von medizinischen Geräten wie z.B. Beatmungsgeräten
  • Nachsorge und Administration
    • Desinfizieren von Instrumenten und medizinischen Geräten
    • Entsorgung von eingesetztem Material und Schutzkleidung
    • Dokumentation des Eingriffs bzw. der Operation
    • Bestandskontrolle von medizinischen Materialien und Instrumenten und ggf. Nachbestellung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung während der Ausbildung ist nach Ausbildungsjahren gestaffelt und tarifvertraglich geregelt. Die Unterschiede zwischen den Tarifverträgen unterschiedlicher Arbeitgebergruppen sind nicht signifikant.

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.150 € monatlich
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.200 € monatlich
  • 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.300 € monatlich

Gehalt und Verdienst nach der Ausbildung

Die Verdienstmöglichkeiten und -perspektiven von Operationstechnischen Assistent:innen sind gut. Die Basisgehälter sind ebenfalls in Tarifverträgen geregelt. Das tatsächliche Gehalt hängt von der Komplexität der Aufgabe sowie der Berufserfahrung ab. Auch regionale Gegebenheiten und die Art der Trägerschaft spielen eine Rolle. Perspektivisch können Operationstechnische Assistent:innen auch Führungsaufgaben rund um den Operationsdienst übernehmen. Als OP-Leitung oder in Stellvertretung einer OP-Leitung sind attraktive Gehälter möglich.

Üblicherweise werden Operationstechnische Assistent:innen nach 2 Berufsjahren in P8 oder P9 eingestuft. Das sind monatliche Basisgehälter in Höhe  von ca. 3.500 € bis 3.800 €. Nach 5 Jahren beträgt die Basisvergütung rund 4.200 € im Monat. Hinzukommen Sondervergütung, Zuschläge und Vergütungen für Dienste, die in der Praxis ca. 20 % des Basisgehalts ausmachen können.

Werden Operationstechnische Assistent:innen mit Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen als OP-Leitung eingesetzt, werden sie in die Entgeltgruppen P15 oder P16 eingestuft. Dies entspricht nach 3 Jahren Berufserfahrung einem monatlichen Basisgehalt in Höhe von 5.000 € bis 5.500 €.


Letzte Aktualisierung
04.07.2023
Autor/Autorin
valmedi Redaktion
Bildnachweis
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