Werden Übergewichtige im Gesundheitssystem diskriminiert?
Übergewichtige erleben oft Vorurteile in der Gesellschaft, aber auch im Gesundheitswesen? Mehr als 65% der Teilnehmer unserer Umfrage glauben, dass die medizinische Versorgung für diese Gruppe schlechter ist. Erfahren mehr über die Ergebnisse einer Umfrage.
Diskriminierung von Übergewichtigen in der Medizin: Ergebnisse einer Umfrage
Erfahren übergewichtige Patienten eine minderwertige medizinische Versorgung? In unserer Online-Umfrage stimmten mehr als 65% der Befragten dieser Aussage zu.
Selbst im medizinischen Fachpersonal sind Vorurteile und Präferenzen vorhanden, und es zeigt sich, dass nicht alle Patienten gleich behandelt werden. Sind es die Übergewichtigen, die darunter leiden? Etwa 65% der Teilnehmer unserer Umfrage sind der Meinung, dass übergewichtige und adipöse Patienten von Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal weniger gut betreut werden.
Die "Verfettung der Welt" und ihre Auswirkungen
Die Süddeutsche Zeitung sprach in einem Artikel vom 18. Januar 2017 provokant von der „Verfettung der Welt“. Diese Entwicklung stellt die moderne Medizin vor große Herausforderungen.
In den letzten 40 Jahren hat sich die globale Ernährungssituation signifikant verändert. Während in armen Ländern die Zahl der untergewichtigen Menschen stark abgenommen hat, vor allem in China, bleibt Hunger und Mangelernährung in Regionen wie Afrika und Indien ein bedeutendes Problem.
Paradoxerweise hat sich in den reichen Ländern ein neues Gesundheitsrisiko herausgebildet: Übergewicht und die damit verbundenen Krankheiten wie Diabetes haben drastisch zugenommen. Diese Entwicklungen führen dazu, dass es seit etwa fünf Jahren weltweit mehr fettleibige als untergewichtige Menschen gibt. Die Beurteilung von Untergewicht und Fettleibigkeit erfolgt über den Body-Mass-Index (BMI), wobei ein BMI unter 18,5 als untergewichtig und ein BMI über 30 als fettleibig eingestuft wird.
Hauptursachen für den Anstieg von Adipositas
Der bemerkenswerte Anstieg von Adipositas weltweit wird durch mehrere Faktoren verursacht. Zu diesen zählen genetische Dispositionen und kulturelle Einflüsse, insbesondere Ernährungsmuster. Die sozioökonomischen Bedingungen und die physische Umgebung, wie das Vorhandensein von Grünflächen und Sporteinrichtungen, sowie bewegungsfördernde Einrichtungen in Schulen haben einen signifikanten Einfluss auf die Gewichtszunahme. Urbanisierte Gebiete in Industrieländern zeigen eine erhöhte Prävalenz von Adipositas, da Bewegungsmangel und der Konsum von hochverarbeiteten, energiereichen Nahrungsmitteln und Getränken hier besonders verbreitet sind.
Die Umfrage in der Detailansicht
Dieses Thema ist daher für die Medizin von großer Bedeutung. Daher haben wir eine Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, ob übergewichtige und adipöse Patienten in der Medizin schlechter behandelt werden.
Über 810 Personen haben an der Online-Umfrage teilgenommen und zum Teil ihre Meinungen in Kommentaren geäußert. Unsere Umfrage wurde von valmedi.de durchgeführt und von unseren Social-Media-Partnern unterstützt. Die Ergebnisse sind natürlich nicht repräsentativ, aber die hohe Teilnehmerzahl ermöglicht ein interessantes Meinungsbild.
Bewertung der Behandlung von Übergewichtigen
Ungefähr 65% aller Befragten sind der Meinung, dass übergewichtige und adipöse Patienten deutlich schlechter behandelt werden. Dies ist ein relativ eindeutiges Ergebnis. Die Frage lautete: Was denkst du, werden Übergewichtige und Adipöse häufiger schlechter von Ärzten und Pflegepersonal behandelt? 65% sagten: Ja, das passiert sicherlich oft. Auch wenn dies ethisch fragwürdig ist, reflektiert es gesellschaftliche Einstellungen. 35% sagten: Nein, das sind eher Ausnahmen und hängt stark vom Verhalten einzelner Personen ab.
Vielfältige Kommentare und Meinungen
Die Diskussion, Kommentare und Anmerkungen zu diesem Thema zeichnen ein sehr kontroverses Bild. Einige Anmerkungen verweisen schlichtweg auf die Tatsache, dass auch Mediziner „eben auch nur Menschen mit Vorlieben“ sind. Und aus dieser Sicht ist vielen Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften die Behandlung von schlanken Menschen einfach sympathischer. Eine zweite Gruppe von Kommentaren verweist auf die medizinischen Risiken und Probleme in der Behandlung von adipösen Patienten. Es zeigt sich in der Praxis - so ein Kommentar - dass bei adipösen Patienten die Therapieerfolge schwieriger zu erzielen sind und mehr Zeit erfordern, was den behandelnden Arzt frustrieren kann. In einigen Fällen ist das Behandlungsziel aufgrund der Adipositas gar nicht erreichbar.
Respekt in der medizinischen Versorgung
Unabhängig von den medizinischen Risiken und Problemen stellen andere Kommentare die Frage nach Respekt. Ein Kommentar schlägt vor, dass die behandelnden Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte sich zusammenreißen sollten. Denn wenn Patienten aufgrund von körperlichen Schwächen oder Adipositas schlecht behandelt werden, hat das psychologische Konsequenzen und wirft kein gutes Licht auf die berufliche Ethik.
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