Ausbildung Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung

Die Ausbildung zur Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung bietet gute Karrieremöglichkeiten in einem immer wichtiger werdenden Bereich des Gesundheitswesens. Nach Abschluss der Ausbildung bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten in Hygienetechnik, Qualitätsmanagement oder Sterilgutversorgung. Auch Rollen wie technische Sterilisationsleitung oder Lehrkraft für Medizinprodukteaufbereitung sind zugänglich.

Das Bild zeigt Medizingeräte im OP-Einsatz

Die Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung ist schwerpunktmäßig zuständig für die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von medizinischen Geräten. Ziel ist die Einhaltung hygienischer Standards zur Vermeidung von Infektionen. Einsatzbereiche sind Krankenhäuser und Kliniken, sowie in ambulanten Operationszentren und in spezialisierten Dienstleistungsunternehmen für Medizinprodukteaufbereitung.

Berufsbild Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung (FMA)

Die Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung trägt die Verantwortung für die sachgerechte Aufbereitung, also die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von medizinischen Produkten. Sie arbeiten hauptsächlich in der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP). Die AEMP ist eine zentrale Abteilung innerhalb medizinischer Einrichtungen, die speziell dafür ausgelegt ist, Medizinprodukte nach Gebrauch gemäß festgelegter hygienischer Standards zu reinigen, zu desinfizieren und steril zu halten. Die AEMP ist auch zuständig für das Zerlegen und anschließende fachgerechte Zusammensetzen komplexer Instrumentarien, um deren Funktionalität und Sauberkeit zu gewährleisten.

Unterschied zwischen Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung FMA und Sterilisationsassistent/-in

Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung (FMA) ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, der eine umfassende dreijährige Ausbildung erfordert. Diese Ausbildung kombiniert theoretisches Lernen mit praktischer Erfahrung in medizinischen Einrichtungen. Sterilisationsassistent/-innen haben eine Weiterbildung absolviert oder zusätzliche Qualifikation im Tätigkeitsbereich erworben. Die Weiterbildung steht Personen offen, die bereits in der medizinischen Pflege oder einem verwandten Bereich tätig sind. Die Weiterbildung konzentriert sich speziell auf die Sterilisation und Aufbereitung von medizinischen Instrumenten und Geräten.

Wichtigste Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte

Reinigung und Sterilisation: Fachkräfte Medizinprodukteaufbereitung bedienen und überwachen Anlagen zur Dampfsterilisation und Ultraschallreinigung. Sie sorgen dafür, dass medizinische Instrumente wie Skalpelle, Klemmen und Endoskope gemäß strenger Hygienevorschriften gereinigt und sterilisiert werden.

Inspektion und Funktionsprüfung: Nach der Reinigung wird überprüft, ob alle Instrumente korrekt und vollständig gereinigt wurden. Es wird sichergestellt, dass die Geräte funktionstüchtig sind und keine Rückstände oder Defekte aufweisen.

Montage und Demontage von Geräten: Komplexe medizinische Geräte, insbesondere solche, die in Operationen verwendet werden, müssen oft auseinandergenommen und nach der Reinigung korrekt zusammengesetzt werden. Dies erfordert technisches Verständnis und Präzision.

Verpackung: Steril aufbereitete Medizinprodukte werden sorgfältig verpackt, um ihre Sterilität bis zum nächsten Einsatz zu gewährleisten. Die korrekte Verpackung ist entscheidend, um eine Kontamination zu vermeiden.

Dokumentation: Alle Schritte der Aufbereitung werden detailliert dokumentiert. Dies umfasst die Aufzeichnung von Reinigungs- und Sterilisationszyklen sowie eventuelle Besonderheiten oder Abweichungen im Prozess.

Vorbereitung von Sonderverbandsstoffen: Neben Instrumenten bereiten Fachkräfte auch spezielle medizinische Verbrauchsmaterialien wie Tupfer und Verbände für Operationen vor. Diese Materialien müssen ebenfalls steril und einsatzbereit gehalten werden.

Dauer und Struktur der Ausbildung Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung 

Die Ausbildung zur Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung bereitet die Auszubildenden auf den Umgang mit medizinischen Instrumenten und Geräten vor, einschließlich deren Reinigung, Sterilisation und Wartung, um eine sichere Patientenversorgung zu gewährleisten. Die offizielle Bezeichnung lautet Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung (FMA). Die Abkürzung FMA wird häufig verwendet und steht für Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung.

Die Ausbildung zur Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung dauert drei Jahre. Diese Zeit umfasst sowohl theoretische als auch praktische Lehrphasen in anerkannten Bildungseinrichtungen und medizinischen Einrichtungen.

Voraussetzungen für die Ausbildung:

  • Schulische Voraussetzungen: Ein mittlerer Schulabschluss wird häufig vorausgesetzt, wobei auch Bewerber mit einem Hauptschulabschluss und entsprechender Berufserfahrung berücksichtigt werden können.
  • Persönliche Voraussetzungen: Die Bewerber sollten über ein hohes Maß an Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein verfügen, da die Aufgaben hohe Hygienestandards erfordern und direkt die Patientensicherheit beeinflussen.
  • Gesundheitliche Eignung: Eine gesundheitliche Eignung und der Nachweis eines ausreichenden Impfschutzes sind erforderlich, da die Arbeit in sterilen und sensiblen medizinischen Bereichen stattfindet.

Die theoretische Ausbildung erfolgt in spezialisierten Schulen oder Akademien. Die praktische Ausbildung wird in Krankenhäusern, speziell in den Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte (AEMP), durchgeführt. Diese Einheiten befinden sich oft direkt in Krankenhäusern oder anderen medizinischen Einrichtungen, wo praktische Erfahrungen unter realen Arbeitsbedingungen gesammelt werden.

Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung zur Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung ist eine Kombination aus theoretischen und praktischen Lehrinhalten, die darauf abzielen, umfassendes Wissen und praktische Fähigkeiten in der Aufbereitung von Medizinprodukten zu vermitteln.

  • Im theoretischen Teil der Ausbildung lernen die Auszubildenden wichtige Grundlagen der Mikrobiologie, Instrumentenkunde und Krankenhaushygiene. Diese Inhalte sind entscheidend, um ein tiefes Verständnis der Prozesse und Anforderungen in der Medizinprodukteaufbereitung zu entwickeln.
  • Der praktische Teil umfasst das Erlernen der Handhabung und Pflege von Standardinstrumentarium, das in verschiedenen medizinischen Fachbereichen wie Chirurgie, Gynäkologie und Urologie zum Einsatz kommt. Weiterhin werden Fähigkeiten im Umgang mit spezialisierten Instrumenten wie minimalinvasiven und Mikroinstrumenten vermittelt.
  • Während der Ausbildung absolvieren die Teilnehmer auch Hospitationen in verschiedenen Abteilungen eines Krankenhauses oder einer medizinischen Einrichtung. Dazu zählen der Operationsbereich, die Anästhesie, der technische Dienst bzw. die Medizintechnik sowie die Hygiene- und Wirtschaftsabteilungen. Diese praktischen Einblicke helfen, das erlernte Wissen in realen Arbeitsumgebungen anzuwenden und zu vertiefen.
  • Neben den fachlichen Inhalten wird auch Wert auf die Förderung von sozialen und methodischen Kompetenzen gelegt, wie die fachliche Kommunikation und die Anleitung sowie Beurteilung von Mitarbeitern.

Ausbildungsvergütung 

In Krankenhäusern wird die Ausbildungsvergütung für Fachkräfte für Medizinprodukteaufbereitung meistens durch Tarifverträge geregelt. Die Unterschiede in der Ausbildungsvergütung zwischen den Tarifverträgen sind nicht erheblich.   

Die Ausbildungsvergütungen für Fachkräfte für Medizinprodukteaufbereitung liegen innerhalb dieser Bandbreite:

  • Im ersten Ausbildungsjahr beträgt die Vergütung zwischen 1.000 und 1.100 Euro.
  • Im zweiten Ausbildungsjahr erhöht sich die Vergütung auf 1.050 bis 1.150 Euro.
  • Im dritten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung zwischen 1.100 und 1.200 Euro.

Gehalt Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung

In Krankenhäusern und Kliniken wird das Gehalt von Fachkräften für Medizinprodukteaufbereitung durch Tarifverträge geregelt. Die tariflichen Einstufungen und Grundgehälter spiegeln die Komplexität der Aufgaben und der Berufserfahrung.

Zum Berufsbeginn liegen die Gehälter für Fachkräfte für Medizinprodukteaufbereitung etwa 2.850 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und je nach Komplexität der übernommenen Aufgaben kann das monatliche Grundgehalt auf bis zu 3.850 Euro ansteigen. In leitenden Funktionen, wo Fachkräfte größere Teams verwalten oder spezialisierte Abteilungen leiten, sind Gehälter über 4.000 Euro pro Monat möglich.

Berufliche Perspektiven

Die Ausbildung zur Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung bietet Karrieremöglichkeiten in einem zunehmend wichtiger werdenden Bereich der Hygiene im Krankenhaus- und Klinikbetrieb. Nach Abschluss der Ausbildung bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten in Hygienetechnik, Qualitätsmanagement oder Sterilgutversorgung. Auch ein Weiterbildung zur technischen Sterilisationsleitung oder Lehrkraft für Medizinprodukteaufbereitung ist möglich.


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