Weiterbildung Rehabilitation: Inhalte und Perspektiven

Rehamediziner spielen eine wichtige Rolle bei der Therapie und Behandlung von Patienten mit dem Ziel der Wiedereingliederung in Gesellschaft, Familie und Beruf. Die Nachfrage nach Fachärzten und -ärztinnen mit dieser Zusatzweiterbildung ist hoch. Die Gehaltsaussichten sind vielversprechend, was die Rehabilitationsmedizin zu einem attraktiven Karriereweg macht.

Die Illustration zeigt symbolisch den Therapieverlauf vom Krankenbett zur Gesundung.

Die Rehabilitationsmedizin übernimmt eine zentrale Rolle bei der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit und Lebensqualität von Patienten. Sie ist entscheidend für die effektive Rückkehr von Patienten in ihren beruflichen und privaten Alltag und trägt dazu bei, Langzeitbehinderungen zu minimieren. 

Die Zusatzweiterbildung im Rehabilitationswesen vermittelt Ärzten und Ärztinnen fundierte Kenntnisse in der Betreuung und Behandlung von Patienten, die nach Krankheiten, Verletzungen oder operativen Eingriffen eine umfassende Rehabilitation benötigen. 

Dieser Blogpost befasst sich mit den Arbeitsschwerpunkten in der Rehabilitationsmedizin, der Weiterbildung Rehabilitationswesen und den beruflichen Perspektiven.

Arbeitsschwerpunkte Rehabilitationswesen

Mit ihrem multidisziplinären Ansatz verfolgt die Reha-Medizin das Ziel, Menschen mit physischen, kognitiven oder emotionalen Einschränkungen durch maßgeschneiderte Therapien und Programme zu unterstützen. Die Hauptaufgaben in der Rehamedizin ligen in der Planung und Koordination von Rehabilitationsmaßnahmen sowie der Erstellung und Anpassung von Rehabilitationsplänen und deren Umsetzung.

Hauptaufgaben 

  • Einleitung und Koordination von Rehabilitationsmaßnahmen: Planung und Durchführung individueller Rehabilitationsprogramme.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Kooperation mit verschiedenen medizinischen und therapeutischen Fachbereichen.
  • Begutachtung: Erstellung von Gutachten zur Feststellung des Rehabilitationsbedarfs und der -fähigkeit.
  • Erstellung und Anpassung von Rehabilitationsplänen: Entwicklung individueller Pläne basierend auf der spezifischen Situation des Patienten.
  • Beratung und Unterstützung: Hilfe bei der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung.

Rehamediziner sind schwerpunktmäßig in Rehabilitationskliniken, spezialisierten Krankenhausabteilungen, ambulanten Zentren, beruflichen Rehabilitationszentren und in Praxen für physikalische Medizin tätig.

Struktur, Dauer und Voraussetzungen der Weiterbildung

Im Gegensatz zum Facharzt/-ärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin (PRM) ist die Weiterbildung Rehabilitationswesen eine Spezialisierung für Fachärzte aus verschiedenen Bereichen. Die Zusatz-Weiterbildung im Rehabilitationswesen ergänzt die Facharztausbildung durch Vermittlung von Fähigkeiten zur Initiierung und Koordination von Maßnahmen für die berufliche und soziale Rehabilitation. 

Die Weiterbildung dauert, je nach Weiterbildungsmodell, zwischen zwischen 12 und 24 Monaten. Während dieser Zeit erwerben die Teilnehmer umfangreiche Kenntnisse und Fertigkeiten, die für die Planung und Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich sind.

Für die Zusatzweiterbildung im Rehabilitationswesen ist eine abgeschlossene Facharztausbildung in einem Bereich der unmittelbaren Patientenversorgung erforderlich. Zu den für die Zusatzweiterbildung Rehabilitationswesen wichtigsten Fachbereichen zählen die Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Neurologie, und Orthopädie und Psychiatrie und Psychosomatik.

Weiterbildungsinhalte

Die Zusatzweiterbildung im Rehabilitationswesen vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten in Rehabilitationsmedizin, Teamkoordination, Verständnis für gesundheitliche Beeinträchtigungen und deren soziale Folgen, Umgang mit chronischen Erkrankungen, sowie berufliche und soziale Reintegration. Dazu gehören auch Patientenberatung, Angehörigenbetreuung, Sozialmedizin und Statistik.

Die Landesärztekammer Nordrhein gibt folgende Weiterbildungsinhalte vor:

Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in

  • den Grundlagen der Rehabilitationsmedizin
  • der Koordination im multiprofessionellen Team einschließlich der interdisziplinären Zusammenarbeit auch mit den verschiedenen Rehabilitationsinstitutionen und den Rehabilitationsträgern
  • der Beschreibung und Begriffsbestimmung von Schaden, funktioneller Beeinträchtigung und sozialer Auswirkung
  • der Erkennung der Auswirkungen bleibender Gesundheitsschäden auf Funktion, Verhalten und soziale Entwicklung einschließlich den Besonderheiten von Verläufen chronischer Erkrankungen
  • der Auswirkung von Behinderungen in verschiedenen Altersgruppen projiziert auf die sozialen Bezugsfelder
  • den Verfahrensweisen und Arbeitstechniken der Rehabilitation in der ambulanten und stationären Versorgung
  • der beruflichen und sozialen Eingliederung / Wiedereingliederung und den damit verbundenen psychosozialen Aspekten
  • der Erarbeitung von weiterführenden Rehabilitationsvorschlägen einschließlich der lebens-/ arbeitsbegleitenden Beratung und Kooperation mit anderen Diensten
  • der Patienteninformation und Verhaltensschulung sowie in der Angehörigenbetreuung
  • den Grundlagen der Sozialmedizin und Epidemiologie
  • den Grundlagen der medizinischen Dokumentation und Statistik

Gehalt während der Weiterbildung

Während der Zusatzweiterbildung Rehabilitationswesen werden Ärzte nach Tarif vergütet. Im aktuellen Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser und Kliniken (TV-Ärzte/VKA) gelten, zur Orientierung, folgende Grundgehälter:

Gehalt Facharzt/Fachärztin während der Zusatzweiterbildung (Tarif gültig bis Ende 2024):

  • 1 Jahr Berufserfahrung: 6.980 €
  • 2 Jahre Berufserfahrung: 7.560 €
  • 3 Jahre Berufserfahrung: 8.070 €
  • 4 Jahre Berufserfahrung: 8.380 €
  • 5 Jahre Berufserfahrung: 8.670 €
  • 6 Jahre Berufserfahrung: 8.960 €

Berufliche Perspektiven

Rehamediziner spielen eine Schlüsselrolle in der Rehabilitation, da sie aufgrund ihrer spezialisierten Weiterbildung maßgeschneiderte Therapiekonzepte entwickeln und umsetzen.Es herrscht eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachärzten/-ärztinnen in der Rehabilitationsmedizin, was gute berufliche Perspektiven bietet. 

Die Anschlussheilbehandlung (AHB) ist der essenzielle Teil der stationären Rehabilitation, der sich nahtlos an akute Krankenhausaufenthalte anschließt. Ziel ist es, Patienten nach schweren Erkrankungen oder Operationen optimal auf die Rückkehr in ihr gewohntes Umfeld vorzubereiten. Rehamediziner sind aber nicht nur in stationären Rehabilitationseinrichtungen, sondern auch in der ambulanten Versorgung und Akutkrankenhäusern tätig. 

Die Gehaltsentwicklung in der Rehabilitationsmedizin war in den letzten Jahren positiv, und es wird eine ähnliche Tendenz für die Zukunft erwartet. Die Gehälter in stationären Rehabilitationskliniken liegen tendenziell leicht unter denen in Akutkliniken (etwa 10-20 %). Auch in der r ambulanten Versorgung sind die Entgelte gestiegen. Der Praxisgewinn hängt hier ab vom Patientenklientel, Standort und Arbeitsschwerpunkt.


Letzte Aktualisierung
28.02.2024
Autor/Autorin
valmedi Redaktion
Bildnachweis
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