Gehalt Logopädie: Was verdienen Logopäden/Logopädinnen?

Das Berufsfeld der Logopädie bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten, sowohl in Anstellung als auch in der Selbstständigkeit. Besonders in Fachkliniken und Krankenhäusern, insbesondere in neurologischen Abteilungen, sind die Beschäftigungsaussichten hervorragend. Die Gehälter in Kliniken und die Einkommen in selbstständigen Praxen sind spürbar gestiegen.

Die Illustration zeigt eine Logopädin die eine Sprachstörung visualisiert.

Therapeutische Berufe sind entscheidend in Prävention und Therapie. Die Logopädie, ein wichtiger Bereich innerhalb der Therapie, arbeitet eng mit Ärztinnen und Therapeutinnen anderer Fachrichtungen zusammen. Sie konzentriert sich auf die Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.

Hauptaufgaben von Logopäden/Logopädinnen umfassen die Behandlung von Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern, die Therapie von Sprach- und Sprechstörungen nach Schlaganfällen sowie die Rehabilitation von Stimmproblemen. In Deutschland sind etwa 32.000 Logopäden/Logopädinnen tätig, von denen rund 30% in Teilzeit arbeiten. Der Frauenanteil in diesem Beruf ist mit über 90% sehr hoch.

Dieser Blogpost gibt einen Überblick über die Gehälter in der Logopädie. Wir betrachten die Einkommen in festen Anstellungen in Kliniken, Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen sowie die Verdienstmöglichkeiten in selbstständigen Praxen.

Steckbrief Logopädie

Logopäden/Logopädinnen diagnostizieren, beraten und behandeln Patienten, erstellen und führen Therapiepläne durch und dokumentieren den Fortschritt. Sie arbeiten eng im Team mit Ärzten, anderen therapeutischen Berufen (wie Ergotherapie, Physiotherapie), Pädagogen und Pflegekräften zusammen.

Wie wird man Logopäde/Logopädin?

Logopäden/Logopädinnen absolvieren in Deutschland eine dreijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule. Voraussetzung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit zusätzlicher Berufsausbildung. Die Ausbildung integriert theoretische und praktische Elemente in medizinischen und sprachpathologischen Bereichen. Logopädie kann auch an Hochschulen studiert werden, was zu einem Bachelor-Abschluss führt. Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Sprachgefühl sind für diesen Beruf essenziell.

Wo arbeiten Logopäde/Logopädin?

Logopäden/Logopädinnen sind in Krankenhäusern, Kliniken, Rehabilitationszentren, Förderschulen, Einrichtungen für Hör- und Sprachgestörte sowie in privaten Praxen und in der Lehre und Forschung tätig. Die Selbstständigkeit mit einer eigenen Praxis ist ebenfalls eine Option. Praxen bieten oft auch Dienstleistungen in stationären Einrichtungen an.

Wichtige Arbeitsbereiche von Logopäden/Logopädinnen:

Logopäden/Logopädinnen behandeln schwerpunktmäßig folgende Krankheiten und Sprach-/Stimmstörungen:

  • Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern
  • Sprach- und Sprechstörungen nach Schlaganfällen
  • Stimmstörungen
  • Redeflussstörungen wie Stottern und Poltern
  • Schluckstörungen (Dysphagie)
  • Hörbedingte Sprachstörungen
  • Sprachstörungen bei neurologischen Erkrankungen wie z. B. Schlaganfall, Parkinson oder Multiple Sklerose

Unterschied zwischen Logopädie und Sprachtherapie

Der wesentliche Unterschied zwischen Logopädie und Sprachtherapie besteht in der Art der Ausbildung. Logopäden/Logopädinnen absolvieren typischerweise eine dreijährige Berufsausbildung an einer Fachschule, während Sprachtherapeuten in der Regel ein universitäres Studium durchlaufen. 

Trotz der unterschiedlichen Ausbildungswege sind die Arbeitsinhalte beider Berufe sehr ähnlich. Beide Gruppen sind qualifiziert, um eine breite Palette von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen zu behandeln. Sprachtherapeuten könnten durch ihre akademische Ausbildung in einigen speziellen Bereichen vertiefte Kenntnisse haben, jedoch ist in der täglichen therapeutischen Arbeit der Unterschied nicht wesentlich.

Gehalt während der Ausbildung Logopädie

Ausbildung in Krankenhäusern oder sozialen Einrichtungen: Hier erhalten Auszubildende eine Vergütung, die sich nach dem Ausbildungsjahr richtet. Im Jahr 2024 liegen die Ausbildungsvergütungen voraussichtlich zwischen 1.000 und 1.400 Euro monatlich.

Ausbildung an privaten Berufsfachschulen: In diesem Fall gibt es keine Vergütung. Stattdessen sind Ausbildungsgebühren zu entrichten. Auszubildende können jedoch Bafög beantragen, um finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Studium der Logopädie: Auch Studierende im Logopädiestudium können Bafög in Anspruch nehmen.

Praktika: Praktika sind sowohl in der Ausbildung an Berufsfachschulen als auch im Studium obligatorisch. In der Regel wird hierfür eine Aufwandsentschädigung gezahlt, deren Höhe von der jeweiligen Einrichtung abhängt.

Logopädie Gehalt: Verdienst in Kliniken 

In Fach- und Rehakliniken sowie Krankenhäusern sind die Gehälter von Logopäden/Logopädinnen meist tarifgebunden.  Im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) werden Logopäden/Logopädinnen in die Entgeltgruppe 7 eingestuft. In einem komplexen Arbeitsumfeld und mit Spezialisierung kann die Einstufung auch in die Entgeltgruppe 8 erfolgen. Aufgrund des starken Fachkräftemangels wird eine Einstufung in die höhere Entgeltgruppe immer häufiger.  

Gehälter 2024 Logopädie in der Entgeltgruppe 7 TVöD (gerundet):

  • Einstiegsgehalt: 3.095 EUR (Stufe 1)
  • 1 Jahr Berufserfahrung: 3.331 EUR (Stufe 2)
  • 2 Jahre Berufserfahrung: 3.472 EUR (Stufe 3)
  • 3 Jahre Berufserfahrung: 3.614 EUR (Stufe 4)
  • 4 Jahre Berufserfahrung: 3.748 EUR (Stufe 5)
  • 5 Jahr Berufserfahrung: 3.820 EUR (Stufe 6)

Gehälter 2024 Logopädie in der Entgeltgruppe 8 TVöD (gerundet):

  • Einstiegsgehalt: 3.280 EUR (Stufe 1)
  • 1 Jahre Berufserfahrung: 3.486 EUR (Stufe 2)
  • 2 Jahre Berufserfahrung: 3.628 EUR (Stufe 3)
  • 3 Jahre Berufserfahrung: 3.770 EUR (Stufe 4)
  • 4 Jahre Berufserfahrung: 3.922 EUR (Stufe 5)
  • 5 Jahre Berufserfahrung: 3.995 EUR (Stufe 6)

Durch Überstunden und zusätzliche Leistungen kann sich das Gesamteinkommen merklich erhöhen.

Logopädie: Einkommen in Praxen

Es gibt keine detaillierte statistische Übersicht über die Gehälter und Einkommen von Logopäden/Logopädinnen in selbstständigen Praxen. In den Praxen hängt das Einkommen wesentlich vom Kundenkreis, der geografischen Lage der Praxis und insbesondere vom Einsatz und der Motivation des Personals ab.

Gehalt angestellter Logopäden/Logopädinnen in Praxen 

Das Gehalt angestellter Logopäden/Logopädinnen in selbstständigen Praxen liegt erfahrungsgemäß etwa 15-20 % niedriger als die Tarifgehälter von Krankenhäusern und Kliniken. Trotz des niedrigeren Gehalts bieten Praxen allerdings mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten. 

Einkommen von Logopäden/Logopädinnen in eigener Praxis 

Selbstständige Praxisinhaber erzielen Nettoeinkommen in etwa auf dem Niveau erfahrender Logopäden/Logopädinnen in Kliniken. Nach Abzug der Betriebskosten bewegt sich das Bruttoeinkommen meist zwischen 4.000 und 5.000 Euro monatlich. Neben der finanziellen Seite bietet die Selbstständigkeit allerdings mehr Flexibilität und Unabhängigkeit.

Berufliche Perspektiven in der Logopädie

Insgesamt präsentiert sich das Berufsfeld der Logopädie als vielseitig und mit guten beruflichen Perspektiven, sowohl in der Anstellung als auch in der Selbstständigkeit.

In Fachkliniken und Krankenhäusern sind die Beschäftigungschancen besonders gut. Vor allem Krankenhäuser mit neurologischen Abteilungen bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Sie sind hier häufig in der Rehabilitation von Patienten nach Schlaganfällen und anderen schweren Traumata tätig.

Neben Krankenhäusern und Fachkliniken ist auch die Anstellung in privaten logopädischen Praxen eine Option. Obwohl die Gehälter hier im Vergleich zu klinischen Einrichtungen niedriger ausfallen, bieten Praxen in der Regel mehr Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeitgestaltung.

Die Eröffnung einer eigenen logopädischen Praxis bietet unternehmerische Freiheit. Viele arbeiten eng mit Fachkliniken zusammen oder bieten ihre Dienste stationären Einrichtungen an. Diese Kooperationen können zur Sicherung eines stabilen Patientenstamms beitragen.

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