Stationsarzt/ärztin: Aufgaben und Gehalt

Die Tätigkeit als Stationsarzt/-ärztin umfasst die direkte ärztliche Patientenbetreuung auf der Station. Assistenzärzte und -ärztinnen werden oft nach dem dritten Berufsjahr im Rahmen ihrer Facharztweiterbildung als Stationsarzt/-ärztin eingesetzt. Fachärzte/-ärztinnen sind ebenfalls in dieser Funktion tätig, besonders in Krankenhäusern der Maximalversorgung und Unikliniken. Für viele Medizinerinnen und Mediziner ist die Position des Stationsarztes ein wichtiger Schritt in ihrer medizinischen Karriere.

Stationsarzt/ärztin: Aufgaben und Gehalt

Stationsarzt oder Stationsärztin ist ein Bezeichnung aus der Krankenhausorganisation. Sie ist weit verbreitet und wird in aller Regel funktional interpretiert. Trotz seiner häufigen Verwendung auch in der Umgangssprache, gibt es wenig Klarheit, teilweise sogar Missverständnisse über Anforderungen, Aufgaben sowie Ausbildung und Qualifikation.

Wir wollen uns mit diesem Blogpost den Stationsarzt etwas genauer unter die Lupe nehmen und Aufgaben, Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten beleuchten.

Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte

Die Aufgaben von Stationsärzten und -ärztinnen in Krankenhäuser, Fach- und Rehakliniken sind vielfältig und abhängig vom jeweiligen medizinischen Schwerpunkt und Einrichtungstyp. Diese Aufgaben erfordern ein breites Spektrum an Fähigkeiten, von medizinischem Fachwissen bis hin zu Kommunikations- und Organisationsfähigkeiten. 

Sie spielen eine zentrale Rolle in der Patientenversorgung und sind oft die Hauptansprechpartner für Patienten und deren Familien in stationären Einrichtungen.

  • Medizinische Betreuung und Versorgung: Sie sind verantwortlich für die Diagnose, die Entwicklung von Therapieplänen und die Überwachung des Genesungsprozesses der Patienten. Sie führen Untersuchungen durch, interpretieren Befunde und passen Behandlungspläne entsprechend an. 
  • Koordination und Kommunikation: Sie arbeiten eng mit Pflegefachkräften, Therapeuten und anderen medizinischen Spezialisten zusammen, um eine umfassende Patientenbetreuung sicherzustellen. Diese Koordination ist besonders wichtig in Fach- und Rehakliniken, wo interdisziplinäre Behandlungsansätze üblich sind.
  • Akut- und Notfallmanagement: In Notfallsituationen oder bei plötzlichen Komplikationen sind sie für schnelle Entscheidungen und die Einleitung entsprechender Maßnahmen zuständig.
  • Anamnese und Dokumentation: Die Erhebung der Anamnese und die sorgfältige Dokumentation der Patientendaten sind zentrale Bestandteile ihrer Tätigkeit.

Berichterstattung und Supervision

Stationsärzte berichten in der Regel an den Oberarzt oder sogar direkt an den Chefarzt. Wenn keine Facharztqualifikation vorliegt, werden sie fachlich von Fach- oder Oberärzten beaufsichtigt, angeleitet und in der Weiterbildung auch angewiesen.

Stationsärzte mit einer abgeschlossenen Fachweiterbildung arbeiten in Krankenhäusern in aller Regel im jeweiligen Fachbereich. In Fach- und Rehakliniken werden sie als Stationsarzt auch abteilungsübergreifend eingesetzt.

Nicht zwangsläufig ein Assistenzarzt

Die Bezeichnung ist keine formale Berufsbezeichnung mit klar definiertem Ausbildungs- und Qualifikationsprofil. Vielmehr handelt es sich um eine funktionale Rolle in einer Krankenhausorganisation.

Ärztliche Approbation als Grundvoraussetzung

Eine unabdingbare Voraussetzung für die Tätigkeit ist die ärztliche Approbation. Ohne Approbation ist die stationsärztliche Tätigkeit nicht möglich. 

Berufserfahrung ebenfalls unabdingbar

Die gestellten Aufgaben und Tätigkeiten erfordern Berufserfahrung in der Betreuung von Patienten, insbesondere aber in Notfallsituationen. Stationsärzte haben meistens einige Jahre klinischer Erfahrung, wobei die genaue Dauer der erforderlichen Erfahrung von der jeweiligen Einrichtung abhängt. Aufgrund der allgemeinen Personalknappheit werden Assistenzärzte/-ärztinnen immer schneller in den stationsärztlichen Dienst eingebunden, oft sogar nach 2 oder 3 Berufsjahren.

Stationsarzt kein Synonym für Arzt in Weiterbildung oder Assistenzarzt 

Oft wird der Stationsarzt mit einem Arzt/Ärztin in Weiterbildung oder Assistenzarzt gleichgesetzt. Das ist jedoch nicht zutreffend. Zwar werden Assistenzärzte im Rahmen ihrer Weiterbildung temporär auch auf Stationen als Stationsarzt eingesetzt, aber die Begriffe sind nicht identisch. 

Fachärzte als Stationsärzte

In der Praxis ist es nicht ungewöhnlich, dass auch Ärzte mit abgeschlossener Fachweiterbildung als Stationsärzte eingesetzt werden. Dies ist vor allem in großen Einrichtungen und Universitätskliniken der Fall. Einige Fachärzte/-ärztinnen präferieren auch bewusst, aus persönlichen Gründen die stationsärztliche Tätigkeit.

Was verdienen Stationsärzte/-ärztinnen?

Das Gehalt von Stationsärzten wird durch die Berufserfahrung und die Qualifikation bestimmt. In den meisten Krankenhäusern und Fach-/Rehakliniken sind die Grundgehälter tariflich geregelt. Fachärzte erhalten ein höheres Gehalt als Stationsärzte ohne Fachweiterbildung.

Ein signifikanter Bestandteil des Gehalts von Stationsärzten sind Bereitschaftsdienste, Überstunden sowie Dienste an Wochenenden und Feiertagen. Diese Dienste werden zusätzlich vergütet und können das Gesamteinkommen deutlich erhöhen.

Gehaltsbandbreiten für Stationsärzte ohne Facharztausbildung 2024:

  • Berufsjahr 3: von 5.700 bis 6.000 EUR
  • Berufsjahr 4: von 6.000 bis 6.500 EUR
  • Berufsjahr 5: von 6.400 bis 7.000 EUR
  • Berufsjahr 6: von 6.800 bis 7.400 EUR

Gehaltsbandbreiten für Stationsärzte mit Facharztausbildung 2024:

  • Berufsjahr 1: von 6.800 bis 7.200 EUR
  • Berufsjahr 2: von 7.400 bis 7.800 EUR
  • Berufsjahr 3: von 7.800 bis 8.300 EUR
  • Berufsjahr 4: von 8.200 bis 8.700 EUR
  • Berufsjahr 5: von 8.500 bis 9.000 EUR
  • Berufsjahr 6: von 8.700 bis 9.300 EUR

Fazit

Die Bezeichnung Stationsarzt ist in der Krankenhausorganisation weit verbreitet und wird funktional interpretiert. Es besteht zuweilen Unklarheit über die genauen Anforderungen, Aufgaben sowie die erforderliche Ausbildung und Qualifikation für diese Position. Stationsärzte arbeiten in Krankenhäusern, Fach- und Rehakliniken und übernehmen eine Vielzahl an Aufgaben, von der medizinischen Betreuung über die Koordination der Behandlung bis hin zum Akut- und Notfallmanagement. Sie sind zentrale Ansprechpartner für Patienten und deren Familien.

Die Bezeichnung Stationsarzt ist keine formale Berufsbezeichnung mit festgelegtem Ausbildungs- und Qualifikationsprofil. Die Aufgaben und Zuständigkeiten werden vom Arbeitgeber und der jeweiligen Abteilungsleitung definiert. Nur die ärztliche Approbation ist eine grundlegende Voraussetzung. 

Assistenzärzte oder Ärzte in Weiterbildung werden nach 2-3 Jahren Berufserfahrung auch auf Station als Stationsarzt eingesetzt, oft im Rahmen der Facharztweiterbildung. Fachärzte werden als Stationsärzte besonders in großen Einrichtungen und Universitätskliniken eingesetzt. Stationsärzte berichten in der Regel an den Oberarzt/Leitenden Oberarzt oder selten direkt an den Chefarzt. 


Letzte Aktualisierung
23.03.2024
Autor/Autorin
valmedi Redaktion
Bildgestaltung
Hanna Hillier

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