Der Kündigungscheck
Die große Mehrheit der Befragten gibt als Ursachen für Kündigungen eine miese Stimmung und ständige Arbeitsüberlastung wegen Unterbesetzung an.Unterbesetzung an.

Haupt-Kündigungsgrund ist die Arbeitsbelastung
Dieses Ergebnis ist ein wenig überraschend. Vielfach und auch lautstark wird in Gesundheitsberufen das im Vergleich zu niedrige Gehalt moniert. Vor allem das Gehalt in der Pflege steht stark im Blickfeld. Die valmedi-Umfrage spiegelt jedoch dies jedoch so nur eingeschränkt wider. Mitarbeiter in Klinken, Pflegeheimen und Praxen kündigen offenbar vor allem dann, wenn sie sich stark überlastet und belastet empfinden.
80 % aller Befragten sehen die Gründe für Kündigungen vor allem in einer Kombination von „schlechtem Arbeitsklima und Arbeitsüberlastung“
Wenn Mitarbeiter dauerhaft überlastet sind, dann steigt das Kündigungsrisiko spürbar. Wenn zur Arbeitsbelastung auch noch ein schlechtes Arbeitsklima kommt, ist der Weg zur Kündigung nur sehr kurz. Die Umfrage zeigt hier ein ziemlich klares Ergebnis: die überwiegende Mehrzahl der Befragten macht deutlich, dass Kündigungen direkt mit der Stimmung am Arbeitsplatz und der Arbeitsorganisation zusammen hängen. Selbst erfahrene und loyale Mitarbeiter mit langjähriger Betriebszugehörigkeit sehen diese beiden Kündigungsgründe als entscheidend an
Niedriges Gehalt? … offenbar sehr ärgerlich, aber nur sehr selten ein direkter Kündigungsgrund
„Nur“ etwa 16% der Befragten geben an, dass sie das als niedrig empfundene Gehalt als wichtigsten Kündigungsgrund ansehen.
Im Vergleich dazu:
- der Grund „Arbeitsbelastung" wird von den Befragten mit 45% auf den 1. Platz der Befragung gesetzt
- den Grund „schlechtes Arbeitsklima“ sehen 36% der Befragten als wichtigste Ursache für Kündigungen an.
Dennoch sollte man das Thema Gehalt nicht auf die „leichte Schulter“ nehmen. Fast alle Befragten ordnen den Kündigungsgrund „niedriges Gehalt“ unmittelbar nach den Kriterien Arbeitsklima und Arbeitsbelastung ein.
In Städten und Ballungszentren spielt der Kündigungsgrund „Gehalt“ eine grössere Rolle.
Mitarbeiter in Städten - und das gilt besonders für die Pflege - sehen den Kündigungsgrund Gehalt spürbar wichtiger als in ländlichen Regionen. In Ballungszentren sehen etwa 25% Gehalt als Kündigungsgrund Nummer 1. Erklärbar ist dies u.a dadurch, dass offenbar durch die höheren Lebenshaltungskosten in Ballungszentren einfach weniger Geld für Freizeit und die Lebensgestaltung zur Verfügung bleibt. Außerdem gibt es mehr Alternativen für einen Wechsel. Aber auch in Ballungszentren ist der Trend nicht gänzlich umgekehrt: auch hier sehen mit 65% der Befragten die große Mehrheit die Themen Arbeitsbelastung und schlechtes Arbeitsklima als Hauptgrund für Kündigungen an.
Was bedeutet das für moderne und innovative Arbeitgeber?
Ohne Zweifel lenkt das Ergebnis der Befragung den Blick eindeutig auf die Betriebsorganisation.
Dazu 3 Arbeitsthesen:
- Unternehmen, die viel Wert auf eine gute Stimmung und ein gutes Arbeitsklima legen, können eine deutlich höhere Personalbindung und Loyalität erwarten
- Mitarbeiter, die sich stark überlastet fühlen und auch noch vom schlechten Arbeitsklima geplagt sind, neigen intuitiv viel eher zu Impulsreaktionen und Adhoc-Kündigungen
- Es ist zu vermuten, dass oft das niedrige Gehalt das „Fass zum Überlaufen bringt“: wenn Arbeitsklima und Arbeitsbelastung als nicht akzeptabel empfunden werden, bringt das Gehalt die Kündigungsentscheidung vermutlich ins Rollen.
Arbeitgeber tun also gut daran, sich um das Arbeitsklima zu bemühen und die Arbeitsorganisation nicht nur „stur“ an der betrieblichen Effizienz auszurichten. Denn schlechtes Arbeitsklima und Arbeitsüberlastung schlagen auch auf die Motivation durch und dürften in hohe Fluktuation münden.
Und beides führt zu höherem Aufwand und Mehrkosten, und verstärkt darüber hinaus noch die Misere.
Daten zur Befragung
Teilnehmer: 158
Berufserfahrung
- 15% Berufsanfänger
- 20% Berufserfahrung bis 3 Jahre
- 25% Berufserfahrung 3-6 Jahre
- 40% Berufserfahrung über 6 Jahre
Berufsgruppen
- 25% Ärzte/Ärztinnen
- 45% Pflege
- 30% Sonstige Gesundheitsberufe
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