Arbeitsplatz wechseln: Überlegt vorgehen und Fehler vermeiden

Ein Wechsel des Arbeitsplatzes beeinflusst nicht nur die Karriere, sondern auch das soziale Umfeld. Spontane Kündigungen bieten kurzfristige Erleichterung, sind aber meist nicht die beste Lösung. Eine gründliche Analyse und der Rat von Freunden sollten vor einer endgültigen Entscheidung eingezogen werden.

Arbeitsplatz wechseln: Überlegt vorgehen und Fehler vermeiden

Ein Arbeitsplatzwechsel haben tiefgreifende Auswirkungen, und zwar auf die berufliche Entwicklung aber auch für das soziale Umfeld. Sorgfalt und Weitsicht sind gefragt.

Frustkündigungen bringen zwar kurzfristige Erleichterung, sind jedoch oft nicht ratsam. Auch nach einer Nacht des Überlegens bleibt die Option einer sofortigen Kündigung. Analytisches Vorgehen ist gefragt und auch der Rat von Freunden kann hilfreich sein. Nach sorgfältiger Abwägung ist dann aber entschlossenes Handeln angebracht.

Dieser Blogpost beleuchtet den Entscheidungsprozess zum Arbeitsplatzwechsel und bietet Hinweise und Tipps, um den Jobwechsel best möglich zu organisieren.

Arbeitsplatzwechsel: Was sind die Motive?

Eine fundierte Auseinandersetzung mit den Gründen und Motiven einer Kündigung ist wichtig. Jeder Mensch erlebt Phasen von Unzufriedenheit oder Frustration im Beruf oder im sozialen Umfeld. Nicht immer, aber oft ändert sich die Stimmung in kurzer Zeit von selbst. Daher ist ein gutes und möglichst emotionsfreies Verständnis der eigenen Motive so wichtig.

Motive für den Wunsch nach Veränderung:

  • Unzufriedenheit am aktuellen Arbeitsplatz: Fehlende Anerkennung, schlechte Arbeitsatmosphäre oder auch Konflikte mit Vorgesetzten.
  • Unterforderung: Mangel an Herausforderungen oder fehlende Entwicklungsmöglichkeiten im aktuellen Job.
  • Langeweile: Monotone oder repetitive Aufgaben, die keinen Raum für Kreativität oder persönliche Weiterentwicklung lassen.
  • Gehalt: Niedriges Gehalt oder fehlende finanzielle Aufstiegschancen.
  • Ortsgebundenheit: Umzug oder Wunsch nach einem Arbeitsplatz, der näher am Wohnort liegt.
  • Work-Life-Balance: Lange Arbeitszeiten oder ungünstige Arbeitszeitmodelle, die wenig Freiraum für Privatleben lassen.
  • Mangel an Weiterbildungsmöglichkeiten: Fehlende Angebote zur beruflichen Entwicklung oder Spezialisierung.
  • Jobunsicherheit: Unsichere Zukunftsperspektiven im aktuellen Unternehmen, z.B. durch anstehende Umstrukturierungen.

Faktoren, die einen neuen Arbeitsplatz attraktiv machen können:

  • Neue Herausforderungen: Spannende Projekte oder Aufgaben, die das eigene Fachwissen erweitern.
  • Neugier: Interesse an einer neuen Aufgabe und Herausforderung.
  • Karriereentwicklung: Bessere Aufstiegschancen.
  • Arbeitsklima und -kultur: Positive Bewertungen des neuen Arbeitgebers hinsichtlich Unternehmenskultur und Teamdynamik.
  • Gehalt und Benefits: Attraktivere Vergütung und Zusatzleistungen wie Boni, Betriebsrente oder Gesundheitsprogramme.
  • Flexibilität: Flexiblere Arbeitszeiten oder Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit.
  • Standort: Ein Arbeitsplatz in einer bevorzugten Stadt oder näher am Wohnort.

Jobwechsel: Die Entscheidung ist gefallen und was nun?

Trotz der festen Absicht, den Arbeitsplatz zu wechseln, bleibt die aktuelle Anstellung zunächst bestehen und erfordert auch weiterhin Engagement und Motivation. Das ist nicht ganz einfach, aber dennoch notwendig. Nach der Entscheidung sich um einen neuen Job zu bewerben, werden zunächst einmal viele Fragen aufgeworfen:

Wann die Kündigung dem Arbeitgeber mitteilen?

Der Zeitpunkt der Kündigung hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Kündigungsfrist, dem Einstellungsdatum im neuen Job, vom persönlichen Verhältnis zu den Vorgesetzten aber auch von der benötigten Einarbeitungszeit potenzieller Nachfolger.

Wie verhalte ich mich gegenüber Kollegen und Kolleginnen?

Diskretion ist ratsam, bis der Vertrag mit dem neuen Arbeitgeber geklärt ist. Die Mitteilung an Kollegen sollte rechtzeitig erfolgen, aber nicht so früh, dass unnötige Gerüchte entstehen. Feingefühl ist gefragt, insbesondere bei guten oder befreundeten Kollegen und Kolleginnen, die fast schon ein moralisches Recht darauf haben, frühzeitig informiert zu werden. 

Welche Ansprüche habe ich aus meinem Vertrag?

Ansprüche wie Abfindungen oder die Übertragung von Urlaubstagen sind wesentliche Punkte die geklärt werden müssen. Es empfiehlt sich, den Vertrag sorgfältig zu prüfen, um keine Ansprüche zu übersehen. Darüber hinaus kann der Arbeitsvertrag auch andere Regelungen beinhalten, die bei einem Arbeitsplatzwechsel relevant werden, wie beispielsweise Wettbewerbsverbote oder Geheimhaltungspflichten.

Wie ist die Kündigungsfrist?

Die Kündigungsfrist beeinflusst den gesamten Zeitplan für den Übergang zum neuen Arbeitgeber. Eine genaue Kenntnis dieser Frist ermöglicht die präzise Koordinierung von Startterminen und vermeidet mögliche rechtliche Konsequenzen. Bei Nichteinhaltung drohen nicht nur rechtliche Sanktionen, sondern auch ein potenzielles Zerwürfnis mit dem bisherigen und zukünftigen Arbeitgeber. Daher ist die genaue Planung unter Berücksichtigung der Kündigungsfrist entscheidend.

Welche Verpflichtungen habe ich gegenüber meinem Arbeitgeber?

Verpflichtungen wie die Einhaltung der Kündigungsfrist oder die Rückgabe von Arbeitsmaterialien sind im Arbeitsvertrag geregelt. Darüber hinaus kann es weitere vertragliche Pflichten geben, die erfüllt werden müssen. Das kann die ordnungsgemäße Übergabe von Projekten und Aufgaben an Nachfolger oder Kollegen einschließen oder auch die Einhaltung einer eventuellen Geheimhaltungspflicht. Im Falle von Unklarheiten oder komplexen Vertragsbedingungen ist es sinnvoll, juristischen Rat einzuholen.

Arbeitsmarkt sondieren

Das Sondieren des Arbeitsmarkts ist der erste Schritt und mehr als nur das Durchstöbern von Jobbörsen. Hierbei geht es um eine systematische Analyse der eigenen beruflichen Möglichkeiten. Zunächst muss klar sein, ob der Arbeitsplatzwechsel im aktuellen regionalen Umfeld stattfinden soll oder ob sogar ein Ortswechsel in Frage kommt.

Die genaue Kenntnis und realistische Einschätzung der eigenen Qualifikationen und Fähigkeiten ist für eine erfolgreiche Jobsuche entscheidend. 

Chancen und Möglichkeiten im regionalen Umfeld

Ohne Ortswechsel reduziert sich das Suchfeld für den Jobwechsel. Daher ist eine detaillierte Analyse der regionalen Jobangebote wichtig. 

Jobs mit Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sind wichtig für die berufliche und persönliche Perspektive. Sie erhöhen die Arbeitszufriedenheit und wirken positiv auf die Motivation. 

Die schnelle Bewerbung

Der Personalmangel im Gesundheitswesen eröffnet Spielraum für unkonventionelle Bewerbungswege. Eine prägnante E-Mail oder ein kurzer Anruf kann den ersten Kontakt herstellen. Die Bereitschaft zu einem raschen Gespräch signalisiert klare Motivation. Erst nach Klärung der gegenseitigen Erwartungen kann dann die formale Bewerbung folgen.

In Pflegeberufen aber auch in anderen Gesundheitsberufen, aber auch bei Assistenz- und Fachärzten erleichtert die schnelle, direkte Bewerbungsanfrage den Prozess und minimiert den Aufwand, und zwar für den Bewerber und das Unternehmen. Es gibt fast einen direkten Zugang zur Fach- oder Personalabteilung. 

Arbeitsvertrag prüfen und unterschreiben

Nach der erfolgreichen Bewerbung und dem Abschluss der Verhandlungen steht die Unterzeichnung des Arbeitsvertrags an. Dies ist ein entscheidender Moment, denn der Vertrag legt die Bedingungen, Rechte und Pflichten für das künftige Arbeitsverhältnis fest. Der Arbeitsvertrag ist eine rechtlich bindende Vereinbarung, die den Rahmen für die berufliche Tätigkeit und die Beziehung zum Arbeitgeber vorgibt.

Besonders wichtig sind:

Kündigungsfristen und Probezeit

Diese sollten unbedingt im Vertrag klar definiert sein. 

Einstufung und Gehaltsvereinbarung

Neben dem Grundgehalt sind mögliche Boni, Zusatzleistungen und weitere Benefits anzusprechen und möglichst auch schriftlich zu verabreden.

Arbeitszeit und Urlaub

Arbeitszeit und Urlaubsanspruch sind immer eindeutig zu klären.

Fort- und Weiterbildung

Der Vertrag sollte Ansprüche zu Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung festhalte, wie beispielsweise Fortbildungen oder Zusatzweiterbildungen, die vom Arbeitgeber unterstützt oder finanziert werden.

Start beim neuen Arbeitgeber

Der erste Tag in einer neuen Arbeitsumgebung markiert den Beginn einer neuen Phase im Berufsleben. Die ersten Wochen und Monate in einer neuen Anstellung sind prägend und legen den Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit. Ein sorgfältiger und engagierter Einstieg sollte dabei eine solide Basis für den weiteren Berufsweg schaffen.

Einarbeitungsphase

Ein guter Einstieg über eine strukturierte Einarbeitung ist wichtig. Oft wird durch verschiedene Abteilungen rotiert um einen guten Überblick zu erhalten. Die Rotation fördert auch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Kollegen und Fachkräften. Insbesondere im Gesundheitswesen ist eine gute und abteilungsübergreifende Einarbeitung wichtig, da medizinische Leistungen oft interdisziplinär erbracht werden.

Netzwerk aufbauen

Das frühzeitige Aufbauen von Beziehungen im Unternehmen ist für die berufliche Weiterentwicklung von Bedeutung. Kollegen und Vorgesetzte können wertvolle Informationsquellen sein und bei der Eingliederung und Aufgabenerfüllung unterstützend wirken.

Kommunikationswege

Verstehen Sie die Kommunikationsstrukturen im Unternehmen, um effektiv mit Kollegen und Vorgesetzten umzugehen. Unterschiedliche Abteilungen oder Teams haben oft ihre eigenen Methoden der Informationsteilung, die für die Zusammenarbeit wichtig sind.

Feedback einholen

Regelmäßiges Feedback von Vorgesetzten und Kollegen kann dabei helfen, die eigenen Leistungen besser einzuschätzen und eventuelle Anpassungen vorzunehmen.


Letzte Aktualisierung
16.09.2023
Autor/Autorin
valmedi Redaktion
Bildgestaltung
Hanna Mimler

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