Zusatzweiterbildung Spezielle Geburtshilfe
In der Speziellen Geburtshilfe und Perinatalmedizin liegt der Fokus auf der Betreuung von Risikoschwangerschaften und -geburten. Die 36-monatige Zusatzweiterbildung setzt eine abgeschlossene Facharztausbildung in Frauenheilkunde und Geburtshilfe voraus. Nach Abschluss eröffnen sich zahlreiche Berufsperspektiven mit guten Karrierechancen.
Die Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin ist eine Spezialisierung und Erweiterung innerhalb des Fachbereichs Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Die Schwerpunkt- oder Zusatzweiterbildung Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin trägt zur Steigerung der Versorgungsqualität von Müttern und Neugeborenen während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bei.
Behandlungsschwerpunkte Perinatalmedizin
Schwerpunkt ist die Betreuung von Risikoschwangerschaften und die Leitung von Risikogeburten. Dazu gehört auch die Beratung von Patientinnen im Vorfeld, möglicherweise auch deren Partnern, in Bezug auf gezielte pränatal-diagnostische Fragestellungen.
Der besondere Fokus in diesem Bereich liegt daher auf folgenden Schwerpunktaufgaben:
- Identifizierung und Behandlung anspruchsvoller mütterlicher und fötaler Erkrankungen, einschließlich invasiver und operativer Eingriffe.
- Erstversorgung gefährdeter Neugeborener.
- Erkennung von fetomaternalem Risiko, fetalen Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen und Krankheiten.
- Begleitung von Risikoschwangerschaften und Leitung von Risikogeburten.
- Beratung von Patientinnen und gegebenenfalls ihren Partnern in Bezug auf gezielte pränatal-diagnostische Fragestellungen.
Voraussetzungen, Dauer und Struktur der Zusatzweiterbildung
Die Weiterbildungsinhalte, Struktur und Dauer werden in Weiterbildungsverordnungen der Landesärztekammern festgelegt. Um die Anerkennung des Schwerpunkts Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin zu erlangen, ist eine bereits abgeschlossene Facharztausbildung in Frauenheilkunde und Geburtshilfe Voraussetzung. Außerdem besteht die Möglichkeit für Ärzte und Ärztinnen, die Weiterbildung für diesen Schwerpunkt bereits im letzten Jahr ihrer Facharztausbildung zum Facharzt/Fachärztin für Frauenheilkunde zu beginnen.
Die Dauer der Zusatzweiterbildung beträgt 36 Monate und darf nur in Weiterbildungsstätten erfolgen, denen die Landesärztekammer die Befugnis zur Weiterbildung erteilt hat.
- Bis zu 6 Monate können in den Bereichen Humangenetik oder Neonatologie absolviert werden.
- Bis zu 12 Monate können während der Facharztweiterbildung bereits abgeleistet werden.
- Bis zu 12 Monate können im ambulanten Bereich durchgeführt oder angerechnet werden.
Die Weiterbildungsverordnungen anderer Ärztekammern unterscheiden sich nicht signifikant von diesen Vorgaben.
Mehr und ausführlichere Informationen zur Fachweiterbildung Frauenheilkunde und Geburtshilfe sind im Blog "Fachweiterbildung Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Lerninhalte und Arbeitsschwerpunkte" zu finden.
Weiterbildungsinhalte Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Die Aneignung der nachfolgenden Untersuchungs- und Behandlungsverfahren in der Weiterbildung ermöglicht es den Fachärzten und Fachärztinnen für Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, die bestmögliche Betreuung für Risikoschwangerschaften und -geburten zu bieten und die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.
Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in
- der Erkennung und Behandlung maternaler und fetaler Erkrankungen höheren Schwierigkeitsgrades einschließlich invasiver und operativer Maßnahmen und der Erstversorgung des gefährdeten Neugeborenen
- der Erkennung fetomaternaler Risiken
- der Erkennung und Behandlung von fetalen Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen und Erkrankungen
- der Betreuung der Risikoschwangerschaft und Leitung der Risikogeburt
- der Beratung der Patientin bzw. des Paares bei gezielten pränataldiagnostischen Fragestellungen sowie weiterführende Diagnostik
- Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:
- Ultraschalluntersuchungen einschließlich Doppler-Sonographien des Fetus und seiner Gefäße sowie fetale Echokardiographie
- Überwachung bei erhöhtem Risiko zur differenzierten Zustandsdiagnostik des Feten
- Leitung von Risikogeburten und geburtshilflichen Notfallsituationen einschließlich Notfallmaßnahmen und Wiederbelebung beim Neugeborenen
- invasive prä- und perinatale Eingriffe, z. B. Amniozentesen, Chorionzottenbiopsien, Nabelschnurpunktionen, Punktionen aus fetalen Körperhöhlen, Amniondrainagen
- operative Entbindungen bei Risikoschwangerschaften einschließlich Beckenendlagenentwicklung, Versorgung komplizierter Geburtsverletzungen, Resektionen und Entwicklung von Mehrlingen
Untersuchungs- und Behandlungsverfahren
- Ultraschalluntersuchungen einschließlich Doppler-Sonographien des Fetus und seiner Gefäße sowie fetale Echokardiographie
- Überwachung bei erhöhtem Risiko zur differenzierten Zustandsdiagnostik des Feten
- Leitung von Risikogeburten und geburtshilflichen Notfallsituationen einschließlich Notfallmaßnahmen und Wiederbelebung beim Neugeborenen
- invasive prä- und perinatale Eingriffe, z. B. Amniozentesen, Chorionzottenbiopsien, Nabelschnurpunktionen, Punktionen aus fetalen Körperhöhlen, Amniondrainagen
- operative Entbindungen bei Risikoschwangerschaften einschließlich Beckenendlagenentwicklung, Versorgung komplizierter Geburtsverletzungen, Resektionen und Entwicklung von Mehrlingen
Gehalt während der Fachweiterbildung
Während ihrer Weiterbildung im Bereich der Speziellen Geburtshilfe und Perinatalmedizin erhalten Fachärzte und Fachärztinnen in der Regel ein Grundgehalt zwischen 6.200 Euro (im 1. Berufsjahr als Facharzt) und 7.300 Euro (im 7. Berufsjahr). Diese Angaben basieren auf dem aktuellen Tarif TV-Ärzte/VKA.
Für weiterführende Informationen zu den Gehältern empfehlen wir unseren speziellen Blog: “Was verdienen Frauenärzte und -ärztinnen?”. Insgesamt bietet die Zusatzweiterbildung eine hervorragende Grundlage für eine erfolgreiche und gut bezahlte Karriere.
Zur Zusatzweiterbildung befugte Krankenhäuser und Kliniken
Die Zusatzweiterbildung Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin stellt eine von mehreren Spezialisierungsmöglichkeiten im Bereich Frauenheilkunde und Geburtshilfe dar. Eine weitere Spezialisierung ist die Zusatzweiterbildung Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, die in einem eigenen Blogpost thematisiert wird. Beide Spezialisierungen können nur in ausgewählten, hoch spezialisierten Einrichtungen absolviert werden.
Die Zusatzweiterbildung in Spezieller Geburtshilfe und Perinatalmedizin ist ein hochspezialisiertes Fachgebiet, das umfassendes Wissen und besondere Kompetenzen erfordert. Aus diesem Grund sind nur spezielle Einrichtungen zur Durchführung dieser Weiterbildung befugt. Die Befugnis zur Durchführung der Weiterbildung ist eng gekoppelt an bestimmte Kriterien:
Medizintechnische Ausrüstung
Die Einrichtung muss über moderne und spezialisierte medizinische Geräte verfügen, die für die Behandlung und Versorgung von Mutter und Kind im perinatalen Zeitraum notwendig sind.
Kompetenzen des Weiterbildungsbefugten
Die verantwortlichen Ärzte und Ärztinnen und das medizinische Personal müssen nachweislich in der Geburtshilfe und Perinatalmedizin geschult sein und über die entsprechenden Zertifikate und Qualifikationen verfügen.
Leistungsspektrum
Die Klinik sollte ein breites Spektrum an geburtshilflichen und perinatalmedizinischen Dienstleistungen anbieten können, einschließlich Hochrisikoschwangerschaftsmanagement, neonatologische Intensivversorgung und chirurgische Eingriffe.
Die Befugnis zur Zusatzweiterbildung in Spezieller Geburtshilfe und Perinatalmedizin ist daher spezialisierten Einrichtungen wie Krankenhäusern der Schwerpunkt- oder Maximalversorgung und Universitätskliniken und MVZ vorbehalten.
Berufliche Perspektiven nach Abschluss der Zusatzweiterbildung
Nach dem Abschluss einer Zusatzweiterbildung in Spezieller Geburtshilfe und Perinatalmedizin stehen Fachärzten und -ärztinnen zahlreiche und attraktive Berufsperspektiven offen. Die hohe Nachfrage sorgt für viele offene Stellen und ausgezeichnete Jobchancen in ganz Deutschland.
Zudem ermöglicht die spezialisierte Qualifikation schnelle Aufstiegschancen, etwa zur Position Oberarzt/Oberärztin. Auch finanziell ist der Beruf attraktiv, da die Gehälter im Ärztlichen Dienst in den letzten Jahren spürbar gestiegen sind.
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