Ernährungsirrtümer entlarvt: Was wirklich zählt für eine gesunde Ernährung
Kohlenhydrate und Fette sind immer schlecht, und Obst ist immer erlaubt? Welche Mythen sich rund um das Thema gesunde Ernährung hartnäckig halten und worauf es wirklich ankommt - ein Faktencheck.
In unserem Blogpost nehmen wir gängige Ernährungsmythen unter die Lupe und hinterfragen, was wirklich hinter einer gesunden Ernährung steckt. Kohlenhydrate und Fette sind nicht immer schlecht und mithilfe richtiger Ernährungsgewohnheiten kannst du dein Wohlbefinden steigern.
Lebenswandel als Risikofaktor
Gesunde Ernährung ist laut landläufiger Meinung vor allem fett-, zucker- und kohlenhydratarm. Obst, Gemüse, Vollwertprodukte, mageres Fleisch und proteinreiche Lebensmittel gelten als Schlüssel zu einer schlanken Figur und werden für die Gesundheit empfohlen
Prof. Dr. Volker Schusdziarra von der TU München betont, dass der moderne Lebensstil mit zu wenig Bewegung und Schlaf, kombiniert mit hohem Stressniveau und einer konditionierten Verbindung von Essen als Belohnung, dazu führt, dass viele Menschen übermäßig viel Nahrung zu sich nehmen. Dies wiederum kann zu Übergewicht und all den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken führen.
Einfluss der Ernährung
Tatsächlich kommen große Studien aus den USA zu dem Schluss, dass die Zusammensetzung des Essens kaum Auswirkung auf Krankheit und Todesrate hat. Entscheidend für eine gesunde Ernährung ist vielmehr, dass man ein normales Gewicht hält. Wichtig ist nicht nur die Auswahl gesunder Lebensmittel, sondern auch das Achten auf die Gesamtmenge. Insbesondere Kohlenhydrate können die Bauchspeicheldrüse anregen und für eine vermehrte Ausschüttung von Insulin sorgen, was wiederum dazu führt, dass Zellen Zucker und Fett aufnehmen.
Auch über Fett und Cholesterin hält sich der Mythos, dass Fett generell schlecht sei. Dabei räumt selbst die DGE, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, ein, dass Fett nicht zwangsläufig dick und krank macht. Einen krankhaft hohen Cholesterinspiegel kann nur eine medikamentöse Behandlung senken, das über die Nahrung aufgenommene Cholesterin hat nachweislich keinen bzw. kaum einen Einfluss.
Ernährungsgewohnheiten als Garant für Abnehmerfolg
Viel wichtiger als das, was gegessen wird, sind die Ernährungsgewohnheiten. Gesunde Ernährung sollte nicht nur ausgewogen sein, sondern auch maßvoll genossen werden. Essen sollte nicht als Belohnung oder Stressbewältigung dienen, sondern bewusst erfolgen. Auch ohne radikale Verzichte ist es möglich, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten.
Der oft gehörte Tipp, statt drei regelmäßigen Mahlzeiten, fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, ist ebenfalls nicht pauschal gültig. Studien zeigen, dass man mit drei regelmäßigen Mahlzeiten möglicherweise besser fährt, insbesondere wenn man mit Übergewicht zu kämpfen hat. Denn um im Körper überflüssige Fettreserven abzubauen, braucht es längere Nahrungspausen. Ein Snack spätabends ist also nicht empfehlenswert, da die Fettverbrennung vor allem nachts stattfindet.
Genuss statt Druck
Statt also krampfhaft zu versuchen, das Gefühl des Genusses nach einem Stück Schokolade mit einer Runde Joggen zu ersetzen, sollte man sich die Schokolade gönnen, aber eben nicht die ganze Tafel auf einmal, sondern nur ein paar Stückchen.
Achtet man bewusst auf das "Wie" der gesunden Ernährung, ist bei der Nahrungsauswahl fast alles erlaubt. Dennoch sollte man auf eine ausgewogene und vielfältige Ernährung achten, die reich an Nährstoffen ist.
Höchste Zeit also, dass diese Erkenntnisse auch ihren Weg in die breite Kommunikation finden. Statt Lebensmittel per se zu verteufeln, sollte der bewusste Umgang mit gesunder Ernährung in den unzähligen Ratgebern im Fokus stehen.
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