Gehalt Viszeralchirurgie: Was verdienen Viszeralchirurgen?
Erfahre mehr über das Arbeitsgebiet eines Facharztes oder einer Fachärztin in der Viszeralchirurgie. Im Beitrag findest du interessante Daten zur Anzahl der Fachärzte in diesem Bereich, den Verdienstmöglichkeiten und beruflichen Perspektiven.
Arbeitsgebiet Viszeralchirurgie
Die Viszeralchirurgie wird umgangssprachlich oft als Bauchchirurgie und in der Fachsprache auch als Abdominalchirurgie bezeichnet. Die Viszeralchirurgie ist fokussiert auf operative Verfahren, die an den Bauchorganen wie der Speiseröhre, dem Magen, dem Darm, der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Milz, der Gallenblase, den Nieren und dem Zwerchfell durchgeführt werden.
Die Viszeralchirurgie ist auch für die Behandlung von Hernien verantwortlich, einschließlich Leisten-, Nabel- und Narbenbrüchen. Sie deckt sowohl die Behandlung akuter Erkrankungen wie Darmverschluss, Entzündungen oder Verletzungen durch Unfälle ab als auch die Behandlung chronischer Zustände, Tumore, Fehlbildungen und Verwachsungen.
Die Philosophie der Viszeralchirurgie (und in der Tat der meisten Bereiche der modernen Chirurgie) bevorzugt minimal-invasive Verfahren, wann immer dies möglich und angemessen ist. Minimal-invasive Verfahren, auch bekannt als "Schlüssellochchirurgie" oder endoskopische Chirurgie, zielen darauf ab, den Körper so wenig wie möglich zu traumatisieren, um das Risiko von Komplikationen zu reduzieren und die Erholungszeit zu verkürzen.
Es gibt in der Viszeralchirurgie eine Vielzahl von Anwendungen für diese Technik:
- Cholezystektomie (Entfernung der Gallenblase)
- Appendektomie (Entfernung des Wurmfortsatzes)
- Hernienreparatur
- Gewichtsverlustchirurgie (z.B. Magenband, Magenbypass)
- Entfernung von Teilen des Magens, des Darms oder der Leber
- Reparaturen oder Entfernungen in der Speiseröhre
- Gynäkologische Operationen.
Ärztestatistik Viszeralchirurgie
In dieser Statistik werden Fachärzte und Fachärztinnen mit der Facharztbezeichnung Viszeralchirurgie und Visceralchirurgie zusammengefasst. Die Unterschiedlichkeit der Bezeichnungen resultiert aus unterschiedlichen Weiterbildungsverordnungen.
Ende 2022 waren in Deutschland insgesamt 3.974 Fachärzte und Fachärztinnen in der Viszeralchirurgie ärztlich tätig, gemäß der Ärztestatistik der Ärztekammer. Die Viszeralchirurgie ist hauptsächlich im stationären Bereich angesiedelt, da in den meisten Fällen operative Eingriffe erforderlich sind, die einen stationären Aufenthalt bedingen.
Daher sind etwas weniger als 7 % (274) aller Fachärzte und Fachärztinnen in der Viszeralchirurgie in der ambulanten Medizin tätig. Die überwiegende Mehrheit von 3.974 Fachärzten und -ärztinnen in der Viszeralchirurgie arbeitet in stationären Einrichtungen (93,1 %). Der Anteil der Frauen beträgt rund 30 % (1.189).
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 371 neue Facharztbezeichnungen vergeben, davon 143 an Frauen. Der Anteil der Frauen bei der Anerkennung neuer Facharztbezeichnungen steigt somit, und liegt jetzt bei etwa 38 %.
Was verdienen Viszeralchirurgen in Krankenhäusern?
Das Gehalt von Ärzt*innen in der stationären Versorgung wird von mehreren Faktoren beeinflusst und in Tarifverträgen geregelt. Es existieren unterschiedliche Tarifverträge für verschiedene Arbeitgebergruppen und -typen, aber die Vergütungshöhe unterscheidet sich in der Regel nicht signifikant (zum Beispiel für kommunale und konfessionelle Arbeitgeber, Unikliniken oder private Klinikunternehmen).
Die Basisvergütung und die Tarifeinstufung hängen entscheidend von der Fachqualifikation, der Verantwortung/Position und der Berufserfahrung ab.
Die aktuelle Tarifeinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (TV-Ärzte/VKA) sieht Erhöhungen bei den Grundentgelten in 2 Stufen vor:
Vom 1. Juli 2023 bis 31. März 2024:
- Assistenzärzte in der Viszeralchirurgie im 1. Jahr: 5.084,92 €
- Fachärzte ab dem 3. Jahr: 7.768,09 €
- Oberärzte ab dem 3. Jahr: 9.607,20 €
- Leitende Oberärzte ab dem 2. Jahr: 10.595,38 €
Vom 1. April 2024 bis 30. Juni 2024:
- Assistenzärzte in der Viszeralchirurgie im 1. Jahr: 5.288,32 €
- Fachärzte ab dem 3. Jahr: 8.078,81 €
- Oberärzte ab dem 3. Jahr: 9.991,49 €
- Leitende Oberärzte ab dem 2. Jahr: 11.019,20 €
Zusätzlich zum Basisgehalt können Zusatzzahlungen für Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienste sowie aus der Poolbeteiligung hinzukommen, die 20-40% des Basisgehalts ausmachen können
Gehälter leitender Ärzte/Ärztinnen
Die Vergütung leitender Ärztinnen und Ärzte in der Viszeralchirurgie, wie zum Beispiel Chefärztinnen und Chefärzte, erfolgt nicht auf Grundlage von Tarifverträgen. Ihre Gehälter hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie ihrem fachlichen Ansehen und ihrer Qualifikation, der Größe und dem Stellenwert der medizinischen Einrichtung, in der sie tätig sind, sowie dem Standort der Einrichtung.
Zusatzqualifikationen und Subspezialisierungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Festlegung des Gehalts. Die Gehaltsspanne für leitende Positionen in der Viszeralchirurgie liegt zwischen 220.000 und 450.000 Euro pro Jahr. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass individuelle Unterschiede zu erheblichen Abweichungen führen können. Kleinere Krankenhäuser oder Kliniken in ländlichen Regionen tendieren dazu, eher in der unteren Hälfte der Gehaltsspanne zu liegen.
Einkünfte in der ambulanten Versorgung
Die ambulante Versorgung in der Viszeralchirurgie spielt im Vergleich zur stationären Versorgung keine große Bedeutung. Die Viszeralchirurgie ist klassisch ein stationäres Angebot, bei dem die meisten Eingriffe in Krankenhäusern durchgeführt werden.
Ambulant tätige Viszeralchirurgen und -chirurginnen sind, wie oben statistisch angeführt, in ihrer Hauptfunktion meist in Kliniken tätig, und die Tätigkeit in der ambulanten Versorgung erfolgt hauptsächlich in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) die Krankenhäusern angeschlossen sind.
Im Jahr 2019 führte das Statistische Bundesamt eine Erhebung der Kostenstrukturen in Arztpraxen durch und veröffentlichte diese Daten. Aktuellere Zahlen stehen derzeit nicht zur Verfügung. Die Erhebung umfasste nicht alle Fachgebiete und Subspezialitäten einzeln, sondern fasste einige Fachbereiche zusammen. In dieser Statistik ist die Viszeralchirurgie mit den anderen chirurgischen Subdisziplinen zusammengefasst.
In den ambulanten Praxen der Chirurgie betrug der Reingewinn im Jahr 2019 etwa 325.000 € und lag damit um etwa 10 % über dem Gesamtdurchschnitt aller Praxen. Die durchschnittlichen Einnahmen für chirurgische Praxen und Medizinische Versorgungszentren (MVZ) lagen im selben Jahr bei etwa 756.000 €.
Berufliche Perspektiven in der Viszeralchirurgie
Die beruflichen Perspektiven in der Viszeralchirurgie sind vielversprechend und bieten attraktive Karrierechancen.
Die hohe Nachfrage nach Viszeralchirurgen und -chirurginnen ergibt sich aus der Vielzahl offener Stellen in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen. Besonders vorteilhaft ist die Zusatzbezeichnung "Spezielle Viszeralchirurgie". Sie zeugt von einer gezielten Weiterbildung und Expertise in diesem speziellen Gebiet und verbessert dadurch die beruflichen Aussichten zusätzlich. Wer eine Karriere in der Viszeralchirurgie anstrebt, kann sich daher auf spannende berufliche Möglichkeiten und vielversprechende Perspektiven freuen.
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