Facharzt-Weiterbildung Spezielle Unfallchirurgie
Die Zusatzweiterbildung Spezielle Unfallchirurgie erweitert das fachliche Know-how von Ärzten und ermöglicht die Behandlung schwerer Verletzungen und Folgezustände. Erfahren Sie mehr über die Inhalte, berufliche Perspektiven und die Bedeutung für die optimale Versorgung von Unfallpatienten.
Die Weiterbildung in der Speziellen Unfallchirurgie erweitert die fachärztliche Kompetenz und umfasst die Diagnose und Behandlung von schwereren Verletzungen sowie deren Folgezustände. Darüber hinaus beinhaltet sie auch die Organisation, Überwachung und Durchführung der Behandlung von schwer verletzten Patienten.
Die Zusatzweiterbildung in der Speziellen Unfallchirurgie trägt dazu bei, die Qualität der Versorgung von Unfallpatienten zu verbessern und die Sicherheit und Effektivität der Behandlung zu erhöhen. Sie ermöglicht den Ärzten, Verletzungen auf einem höheren fachlichen Niveau zu behandeln und den Patienten eine optimale Versorgung zukommen zu lassen.
Dauer und Voraussetzungen der Fachweiterbildung
Um die Bezeichnung "Spezielle Unfallchirurgie" zu erlangen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Weiterbildungszeit beträgt insgesamt 36 Monate, wobei bis zu 12 Monate während der Facharztweiterbildung bei einem spezialisierten Weiterbildungsbefugten für Spezielle Unfallchirurgie absolviert werden müssen.
Weiterbildungsinhalte Spezielle Unfallchirurgie
Im Rahmen der Zusatzweiterbildung in der Speziellen Unfallchirurgie erwerben Fachärzte/-ärztinnen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in folgenden Bereichen:
- Diagnostik und Therapie von schweren Verletzungen und deren Folgezuständen.
- Behandlung von schwer- und mehrfachverletzten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
- Polytraumaversorgung und Schockraummanagement, inklusive Organisation von Verlegungen und Überwachung von Schwerverletzten.
- Organisation und Überwachung der interdisziplinären Behandlung von schwerverletzten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
- Indikationsstellung, Planung, Vorbereitung und teilweise Mitwirkung bei neurotraumatologischen, gefäß-, thorax- und viszeralchirurgischen Maßnahmen, einschließlich mikrochirurgischer Techniken.
- Konservative, peri- und postoperative Versorgung, einschließlich intensivmedizinischer Überwachung.
- Durchführung operativer Eingriffe mit höherer Schwierigkeit bei schweren Verletzungen und Verletzungsfolgen in verschiedenen Körperbereichen, wie Körperhöhlen, Wirbelsäule, Becken und Hüfte, oberen und unteren Extremitäten, Sporttraumatologie, plastisch-rekonstruktiven Techniken, Tumoren, pathologischen Frakturen, Infektionen, chemischen und thermischen Schäden sowie in der Alterstraumatologie.
- Teilnahme an der stationären Behandlung von Berufsgenossenschaftsversicherten Patienten, ambulanter Behandlung von Arbeitsunfällen und Begutachtung.
Insgesamt umfasst die Zusatzweiterbildung in der Speziellen Unfallchirurgie ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen, um eine umfassende Versorgung von Patienten mit schweren Verletzungen und deren Folgen zu gewährleisten.
Ärztestatistik Spezielle Unfallchirurgie
Aktuell gibt es in Deutschland 3.082 Fachärzte mit der Zusatzweiterbildung in der Speziellen Unfallchirurgie, die entweder ambulant oder stationär tätig sind.
- 714 Fachärzte/-innen sind ambulant tätig
- 2.272 Fachärzte/-innen sind in stationären Einrichtungen tätig sind
Der überwiegende Anteil der Fachärzte/-ärztinnen arbeitet in großen Einrichtungen (Maximal- oder Schwerpunktversorger) die auf schwere Verletzungen und deren Folgen spezialisiert sind. Diese Einrichtungen sind auch i.d.R. zur Weiterbildung in der Speziellen Unfallchirurgie befugt.
Die Spezielle Unfallchirurgie bietet vielversprechende berufliche Perspektiven sowohl in stationären als auch ambulanten Settings:
- Tätigkeit in Kliniken und Krankenhäusern
- Praxisgründung in der Speziellen Unfallchirurgie
- Akademische Laufbahn
Gehalt während der Weiterbildung
Während ihrer Zusatzweiterbildung Spezielle Unfallchirurgie verdienen Fachärzte in der Regel ein Grundgehalt zwischen Euro und 6.700 (im 1. Berufsjahr als Facharzt) und 7.800 Euro (im 7. Berufsjahr). Grundlage dieser Zahlen ist der aktuelle Tarif TV-Ärzte/VKA.
Verdienst im niedergelassenen Bereich
Im Jahr 2019 wurde vom Statistischen Bundesamt eine Kostenstrukturerhebung in Arztpraxen durchgeführt und veröffentlicht. Diese Erhebungen finden alle 4 Jahre statt, sodass die nächste Erhebung Daten für das Jahr 2023 liefern wird.
Es ist wichtig anzumerken, dass der Reinertrag nicht mit dem Reingewinn gleichzusetzen ist, da bestimmte Kostenpositionen wie zum Beispiel Abschreibungen aus dem Praxiskauf und Vorsorgeaufwendungen nicht enthalten sind. Außerdem beziehen sich die folgenden Zahlen auf die Praxis als Ganzes und nicht auf den einzelnen Praxisinhaber. In Gemeinschaftspraxen wird der Reinertrag auf die Anzahl der Praxisinhaber aufgeteilt.
Die Verdienste von Fachärzten und Fachärztinnen differenziert nach der Zusatzweiterbildung in Spezieller Unfallchirurgie werden nicht ausgewiesen. Diese Fachärzte und Fachärztinnen sind sind in der Gruppe der Orthopädie zugeordnet. Im Jahr 2019 betrug der durchschnittliche Reinertrag pro Praxis bei Orthopäden 341.000 EUR und liegt damit signifikant über dem allgemeinen Durchschnitt der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen (296.000 EUR)
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